Konzept Krippe

Konzept Krippe

KONZEPTION Krippe

Rahmenbedingungen der Krippe

Gruppenstruktur

Die Kinder der Krippengruppe sind alters- und geschlechtsgemischt. Es werden maximal 10 Kinder im Alter von null bis drei Jahren aufgenommen und von drei festen pädagogischen Fachkräften betreut. Die Krippengruppe hat einen festen geregelten Tagesablauf, der für die Kleinen besonders wichtig ist. Dieser wird für Säuglinge und Kinder unter einem Jahr individuell nach den kindlichen Bedürfnissen abgestimmt und angepasst.

Zwischen zweieinhalb und drei Jahren erfolgt für die Krippenkinder der Übertritt in die normalen Kindergartengruppen. Das Übertrittsalter der Kinder richtet sich sowohl nach dem Entwicklungsstand des einzelnen Kindes, als auch nach der jeweiligen Gruppensituation der Kindergartengruppen.

Betreuungszeiten

Die Krippe öffnet täglich

von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Die Öffnungszeiten können aber jährlich variieren. Sie sind abhängig vom Bedarf bzw. der gewählten Buchungszeiten für die Kinder.

Gruppensituation

Die Gruppensituation unterliegt stetigen Wechseln und Veränderungen. Jedes Jahr verändert sich durch neu angemeldete und wechselnde Kinder die Gruppenstruktur und somit auch die Gruppensituation.

Manchmal werden mehr ältere Kinder, manchmal mehr jüngere Kinder den Gruppenalltag bestimmen. Dem entsprechend verändern sich auch die gesamten Aktivitäten innerhalb der Gruppe.

Die Pflegezeit ist uns sehr wichtig und spielt eine große Rolle. Sie dient sowohl einem intensiven Bindungsverhältnis und auch als spezielle Lernzeit für die Kleinen.

Es werden alle Kinder, die älteren und die jüngeren, entsprechend ihrem Entwicklungsstand und den eigenen persönlichen Fähigkeiten gefördert. Dabei wird selbstverständlich auf das individuelle Entwicklungstempo der Kinder geachtet.

Eingewöhnung des Kindes

Anfangszeit ist Eingewöhnungszeit! Sich täglich von Mama oder Papa trennen zu müssen und in einer neuen, ganz anderen Umgebung zurechtzufinden, Vertrauen aufzubauen zu fremden Personen, bedeutet für ein Krippenkind großen emotionalen Stress. Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie länger von Mama und Papa getrennt sind. Um diesen ersten großen Übergang im Leben, vom Elternhaus in die Kinderkrippe, positiv bewältigen zu können, wollen wir die Kinder liebevoll begleiten und mit einer sanften und ruhigen Eingewöhnungszeit unterstützen und ihnen helfen diese Belastung ins Positive umzuwandeln.

Die Länge der Eingewöhnung richtet sich nach der Befindlichkeit und dem Alter des Kindes. Generell ist es so, je jünger das Kind ist, desto mehr Zeit und Einfühlungsvermögen benötigen wir zur Eingewöhnung.

Aufnahmegespräch

Das Aufnahmegespräch findet nach der festen Anmeldung Ihres Kindes und vor Beginn des Eingewöhnens statt. Bereits am Elternabend für die neuen Eltern werden hierfür die Termine vereinbart. Dieses Gespräch dient einerseits, um noch offene Fragen zu klären, andererseits soll es uns Aufschluss geben über die Persönlichkeit Ihres Kindes. Dazu gehören z.B. feste Gewohnheiten und Rituale von zu Hause, spezielle Vorlieben, der Tagesrhythmus sowie Essens-/ Schlafgewohnheiten. Leidet Ihr Kind unter Krankheiten oder Allergien, wie verlief die bisherige Entwicklung? Was benötigen Sie für den Start in der Krippe und einige andere organisatorische Dinge.

Ebenso gezielte Informationen über die Bedeutung der Eingewöhnungszeit.

Eingewöhnungszeit mit den Eltern

Wie bereits unter Punkt zwei erwähnt, ist die Eingewöhnungszeit eine sehr sensible Phase. Hier wird der Grundstein dafür gelegt, ob Ihr Kind gerne unsere Einrichtung besucht oder nicht und wie spätere Übergänge oder sensible Phasen bewältigt werden. Aus diesen Gründen muss gerade bei den kleinen Kindern sehr behutsam und mit viel Einfühlungsvermögen gehandelt werden. Wichtig ist, dass Sie sich die ersten Wochen ungestört Zeit nehmen, damit Sie selbst nicht unter Druck stehen und dieses negative Gefühl unbewusst Ihrem Kind vermitteln. Das Kind entscheidet bei diesem Prozess aktiv mit, wann es genügend Vertrauen zu den neuen Bezugspersonen entwickelt und genügend Sicherheit erworben hat, um sich über einen längeren Zeitraum von den Eltern zu lösen.

Dieser Ablöseprozess findet in kleinen Schritten statt, die das Kind dabei unterstützen.

In den ersten Tagen erkunden die Eltern mit Ihrem Kind gemeinsam den neuen Lebensraum in der Kinderkrippe. Sie bleiben mit Ihrem Kind bei uns, danach gehen sie wieder gemeinsam nach Hause. So erhalten Sie als Elternteil Einblick in die Gruppe und unseren pädagogischen Alltag.

Für die Kinder ist es sehr wichtig, zusammen mit den Eltern, die Ihnen bestens vertraut sind, den neuen Lebensraum erforschen zu können. So entwickelt sich Vertrauen in die neue Umgebung und zu den neuen Bezugspersonen. In diesen Tagen sind Sie für Ihr Kind verantwortlich und Ansprechpartner. So kann es in Ruhe und mit großer Sicherheit alle neuen Eindrücke aufnehmen und verarbeiten.

Unsere Rolle besteht in dieser Zeit darin Ihr Kind zu beobachten. Welche Vorlieben und Fähigkeiten zeigt es, wie verhält es sich mit den anderen Kindern und welche Unterstützung brauchen Sie als Eltern mit Ihrem Kind von uns. Wir werden in den ersten Tagen hauptsächlich mit Ihnen und über Sie, mit Ihrem Kind Kontakt aufnehmen.

Entscheidend ist, erst wenn auch die Eltern das notwendige Vertrauen in uns und unsere Arbeit gefunden haben und alle Unsicherheiten beseitigt worden sind, kann es dem Kind gelingen, eine positive Beziehung zu den verantwortlichen Bezugspersonen zu entwickeln.

Stabilisierungsphase

In den folgenden Tagen nehmen wir durch gezielte Spielangebote oder der Beteiligung am Eltern-Kind Spiel mehr und mehr Kontakt zu Ihrem Kind auf. Wir unterstützen das Kind in seiner Spieltätigkeit und in der Interaktion mit den anderen Kindern. Beim Füttern und Wickeln begleiten wir Sie zunächst und übernehmen es schrittweise.

Nach ein paar Tagen oder nach Anfang der zweiten Woche findet dann der erste kurze Trennungsversuch statt. Dieser sollte zu Beginn nicht länger als 15 Minuten betragen. Danach nehmen Sie Ihr Kind wieder mit nach Hause. Täglich werden nun die Trennungszeiten langsam verlängert. In dieser Phase der Eingewöhnung sollten Sie immer in Bereitschaft und gut erreichbar sein.

So lernt Ihr Kind in dieser Zeit, dass es sehr verlässlich wieder abgeholt wird. Das gibt ihm Vertrauen und Sicherheit und stärkt es in seinem Umfeld selbstständig aktiv zu werden.

Verlängerung der Trennungszeiten

Wie schnell sich die Trennungszeiten verlängern lassen, hängt in erster Linie von der Bereitschaft und der emotionalen Befindlichkeit Ihres Kindes ab.

Begonnen wird mit einer kurzen Zeit von 10 Minuten. Der nächste Schritt wäre dann die Zeiten immer weiter auszudehnen.

Bis das Kind sich an den Tagesrhythmus gewöhnt hat.

Für die Mittagssituation und besonders für die Schlafsituation ist wieder ein sanfter Übergang nötig. Bei den ersten Malen wäre es für Ihr Kind schön, wenn Sie beim Aufwachen da sind. Gegebenenfalls sollten Sie es auch die ersten Male wecken, natürlich erst dann wenn sich seine Schlafzeit dem Ende nähert.

Bei Kindern unter einem Jahr, mit individuellem Schlaf-/ Essensrhythmus ist die erste Schlafsituation schon am Vormittag. Die Eingewöhnungsphase kann drei bis sechs Wochen dauern. Die konkrete Dauer und Gestaltung muss aufgrund des gezeigten Bindungsverhaltens des Kindes mit den Eltern abgesprochen werden. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld ausreichend Zeit für diesen Prozess einplanen.

Übergang von der Familie in die Krippe

Der Übergang des Kindes von der Familie in die Krippe ist vor allem mit Bindungs- und Trennungsprozessen verbunden, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern.

Eine erfolgreiche Bewältigung dieses wichtigen Prozesses, den wir als Übergang oder auch als Transition bezeichnen, benötigt eine gute Vorbereitung, in die mehrere Personen mit eingebunden sind. Zum einen Sie als Eltern, zum anderen das pädagogische Personal der Einrichtung. Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist dafür die Basis, denn die Erfahrungen die das Kind in dieser ersten Übergangssituation macht, sind prägend für sein weiteres Leben. Im Laufe ihres Lebens müssen Kinder viele Übergangssituationen bewältigen. Transitionen können für die Kinder auch große Entwicklungschancen bedeuten.

Positive Erfahrungen sind deshalb immens wichtig. Besonders wichtig für Sie als Eltern ist es, sich schon im Vorfeld mit der bevorstehenden Trennung emotional auseinanderzusetzen. Es könnten auch eigene Trennungsängste und Erlebnisse, auf Ihr Kind übertragen werden. Sie vermitteln dem Kind durch einen positiven Kontakt mit den Erziehern das Gefühl von Sicherheit. Dieses benötigt es, um sich auf uns und die neue Umgebung einzulassen. Sie müssen Ihr Kind loslassen können. Ebenfalls sollten Sie sich damit auseinandersetzen, sich verabschieden zu müssen, auch auf die Gefahr hin, dass das Kind weint. Dies ist ein normaler Prozess und nichts negatives, solange sich Ihr Kind wieder von uns beruhigen lässt und ins Spiel findet. Wir als Fachkräfte bereiten uns ebenfalls individuell auf Ihr Kind vor. Durch das Aufnahmegespräch können wir im Vorfeld schon einiges klären und von Ihrem Kind erfahren. Somit können wir gezielt handeln. Ebenfalls sind wir jederzeit für Sie als Eltern Ansprechpartner.

Übergang von der Krippe in die Regelgruppe

Zwischen zweieinhalb und drei Jahren wechseln die Krippenkinder in die normalen Regelgruppen. Dies bedeutet für das Kind, ähnlich wie beim Übergang von der Familie in die Krippe, Abschied nehmen von der gewohnten Umgebung und dem ihm vertrauten Personen. Sich neu einfinden in eine neue, ihm aber nicht unbekannte Umgebung. Es lernt viele neue Kinder kennen und muss neue vertrauensvolle Beziehungen zu den Erziehern und den Kindern aufbauen. Das Kind muss sich mit einem veränderten Tagesablauf, andere Gruppenregeln und vielen neuen Anforderungen auseinandersetzen. Dies bedeutet in der Anfangszeit für Ihr Kind Stress. Wurde der erste Übergang positiv erlebt, wird es mit weniger Angst und emotionalen Stress an die Sache herangehen. Schließlich kann so eine Aufregung auch positiv für das Kind sein, es kann neue Wege gehen und bekommt viele neue schöne Impulse und Anregungen.

Damit Ihr Kind auch diesen Übergang ohne große Probleme, positiv meistern kann, arbeiten wir schon im Vorfeld in der Einrichtung daran. Dies bedeutet, unsere Krippengruppe ist nicht abgeschottet für die anderen Gruppen. Die Kinder haben die Möglichkeit zu uns zu kommen und uns zu besuchen. Bei Festen und Feiern der Kindertagesstätte sind die Krippenkinder mit ihren Eltern natürlich auch dabei. So lernen die Kleinen langsam sowohl die pädagogischen Mitarbeiter, als auch die Kinder aus den Regelgruppen kennen und umgekehrt.  

Pädagogischer Teil

Pädagogische Einstellungen und Grundhaltungen

Bild vom Kind

Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit. Sie lernen von Geburt an und bis zu ihrem Lebensende. In jedem Lebensabschnitt sind bestimmte Entwicklungsaufgaben zu bewältigen – dies gilt für alle Menschen.

Wie diese Bewältigung stattfindet ist bei jedem sehr unterschiedlich. Zu einer Entwicklung gehören immer auch Rückschläge, die ebenfalls einen Lernprozess kennzeichnen. Kinder lernen mit bemerkenswerter Leichtigkeit und Geschwindigkeit, ihre von Natur aus gegebene Neugierde und ihr Forscherdrang treiben sie dazu an. Ein Kind erkundet seine Umwelt neugierig und wächst daran, wenn sich der Erwachsene mit uneingeschränkter Feinfühligkeit an seinem Wachsen beteiligt. In ihrer Entwicklung brauchen Kinder besonders viel Einfühlungsvermögen, Verständnis, Halt und Unterstützung, damit sie ihre Entwicklungsschritte auch psychisch bewältigen können.

Jedes Kind unterscheidet sich durch seine individuelle Persönlichkeit, durch seine Anlagen, Stärken und Eigenheiten von den anderen. Es hat sein eigenes Entwicklungstempo und bietet ein Spektrum einzigartiger Besonderheiten. Auch das soziokulturelle Umfeld eines Kindes, also seine Bedingungen des Aufwachsens, wirken auf dessen Entwicklung ein.

Kinder haben Rechte – verankert in der UN-Kinderrechtskonvention. Sie haben ein Recht auf bestmögliche Bildung von Anfang an. Ihre Persönlichkeit, Begabung sowohl geistige als auch körperliche Fähigkeiten voll zur Entfaltung zu bringen, ist oberstes Ziel ihrer Bildung. Sie haben ein Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung.

Rolle des pädagogischen Personals

Das Demokratieprinzip prägt das gesamte Bildungsgeschehen in unserer Einrichtung. Bildung und Erziehung sind ein auf Dialog ausgerichtetes Geschehen, in dem sich Kinder und Erwachsene respektvoll begegnen. Wir bringen dem Kind bedingungslose Wertschätzung entgegen und nehmen seine Äußerungen und sein Verhalten ernst.

Eine feinfühlige und liebevolle Zuwendung, klare Erwartungen und Regeln sind uns wichtig. Mit anregenden Impulsen und angemessener Unterstützung, wie z.B. durch anregungsreiche Erfahrungsräume und Spielmaterialien. Wir greifen Themen von den Kindern auf und bieten neue, den Kindern noch unbekannte Themen an, die sie zu neuen Denkanstößen und Konstruktionsleistungen herausfordern.

Durch die Erfüllung von drei wichtigen psychischen Grundbedürfnissen in einer Beziehung kann sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzen und die alterstypischen Entwicklungsaufgaben gut bewältigen:

  • Bedürfnis nach Bindung (enge zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen, sich sicher gebunden zu fühlen und sich als liebesfähig und liebenswert zu erleben)
  • Bedürfnis nach Kompetenz (der Wunsch nach einer effektiven Interaktion mit seiner Umwelt, durch die positive Ergebnisse erzielt und negative verhindert werden können)
  • Bedürfnis der Autonomie (Grundbedürfnis nach freier Bestimmung des eigenen Handelns und selbstbestimmter Interaktion mit der Umwelt)

Wir als pädagogische Fachkräfte möchten Ihrem Kind eine stützende und haltende Hand geben, wenn sie diese brauchen, um die vielen kleinen Schritte ins eigene Leben zu gehen. Wir lassen sie aber auch los, wenn sie mutig genug sind, einen Schritt alleine zu gehen.

Beteiligung der Eltern

Bildung und Erziehung fangen in der Familie an. Die erwähnte Erfüllung der psychischen Grundbedürfnisse, nach Bindung, Kompetenz und Autonomie. Das Kind erlebt – in der Regel mit Ihnen – die erste zwischenmenschliche Beziehung. Die in den ersten Lebensmonaten erlebten Erfahrungen bringt das Kind in die Krippe mit und daran knüpft es an und lässt sich auf neue Beziehungen ein. Die Verlässlichkeit seitens des Erwachsenen gegenüber dem Kind ist unabdingbar für den Aufbau stabiler Beziehungen.

Sie als Eltern sind die Experten Ihres Kindes und tragen die Hauptverantwortung für Bildung und Erziehung. Kindertageseinrichtungen und Eltern begegnen sich als Partner in gemeinsamer Verantwortung für das Kind.

Wir streben eine Erziehungspartnerschaft an, bei der sich Familie und Krippe füreinander öffnen, ihre Erziehungsvorstellungen austauschen und zum Wohle des Kindes kooperieren. (siehe Punkt Elternarbeit)

Bedürfnisse des Kindes

Grundbedürfnisse

Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Einige dieser Bedürfnisse verändern sich im Laufe des Lebens und der Entwicklung, die Grundbedürfnisse aber bleiben konstant. Unter Grundbedürfnissen versteht man die elementaren, lebensnotwendigen Bedürfnisse eines jeden Menschen, dessen Erfüllung er zum Leben braucht, z.B. essen, trinken, schlafen.

Erst wenn diese Grundbedürfnisse erfüllt sind, ist der Mensch fähig sich gesund zu entwickeln, zu lernen und zu handeln.

Säuglinge, Babys, Kleinst- und Kleinkinder sind für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse noch völlig von ihrer sozialen Umwelt abhängig. Mit zunehmenden Alter lernen die Kinder sich einige dieser Bedürfnisse selbst zu erfüllen, wie z.B. essen oder schlafen.

Man unterscheidet zwischen psychologischen und physiologischen Grundbedürfnissen.

Psychologische Grundbedürfnisse

Bedürfnis nach Bindung, Zuneigung, Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit und Geborgenheit, emotionaler Zuwendung, Kompetenz und Autonomie:

Das Kind hat das Bedürfnis, sich sicher gebunden und geborgen zu fühlen, sich als liebenswert und liebesfähig zu erleben und enge zwischenmenschliche Bindungen einzugehen.

Eine Bindung ist ein lang anhaltendes gefühlsmäßiges Band zu einer speziellen Person, die nicht beliebig ausgetauscht werden kann (Mama bleibt die Nr. 1!). Das Kind entwickelt durch die feinfühlige Unterstützung und Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse, durch die Mutter, das sogenannte Urvertrauen. Dieses ist wichtig und prägend für das gesamte weitere Leben ihres Kindes. Hat sich eine stabile Grundbindung zwischen Mutter und Kind entwickelt, ist es dem Kind möglich, weitere tragfähige Bindungen mit anderen Personen (z.B. Oma/Opa oder Erziehern) einzugehen. Somit kann es auch von anderen Bezugspersonen Stärke, Halt, Nähe und Sicherheit erfahren. Kinder mit einer positiven feinfühligen Zuwendung und einer sicheren Bindung im ersten Lebensjahr entwickeln sehr wichtige Kompetenzen, die sich bis in das Erwachsenenalter hinein auswirken, wie z.B.:

  • soziale Kompetenzen
  • erleben neue soziale Umwelten positiver
  • sind selbständiger
  • können Konflikte besser bewältigen
  • entwickeln mehr Freundschaften
  • haben mehr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
  • sind resilienter (widerstandsfähiger) und flexibler

Physiologische Grundbedürfnisse:

Unter den physiologischen Grundbedürfnissen versteht man körperliche Bedürfnisse, die zum Lebenserhalt der Kinder wichtig sind. Dazu zählen:

  • essen
  • trinken
  • schlafen
  • Sauberkeit und Körperhygiene
  • Körperliche Nähe und Zuwendung
  • Bewegung

Zu Beginn sind die Kinder ebenfalls, wie bei den psychologischen Grundbedürfnissen komplett auf die Hilfe von Erwachsenen bzw. ihren Bezugspersonen angewiesen, um diese zu befriedigen. Nach und nach sollen sie aber dabei unterstützt werden, Bedürfnisse kennen zu lernen, sie zu benennen, zu äußern und sich diese soweit wie möglich selbstständig zu erfüllen. Wie z.B. selbstständiges trinken oder essen, lernen auf die Toilette zu gehen oder zu sagen, wenn man müde ist. Ihr Kind in diesen Vorgängen zu unterstützen und mit wertschätzender positiver emotionaler Zuwendung zur Seite zu stehen, ist eine zentrale Aufgabe unserer Krippe.

Bildungs-/ Erziehungsbereiche/Ziele der pädagogischen Arbeit:

Bedeutung des Spiels:

Das Spiel ist die elementare Ausdrucksform Ihres Kindes und die wichtigste Basis für eine gesunde kindliche Entwicklung. Spielen bedeutet lernen, nicht mehr und nicht weniger. Im Spiel verläuft die Entwicklung ganzheitlich, das bedeutet, alle Bereiche sind miteinander vernetzt. Macht das Kind einen Entwicklungsfortschritt in einem Bereich, hat dies auch Auswirkungen auf andere Entwicklungsbereiche (z.B. hat die Motorik Auswirkungen auf die Sprache und die Emotionalität usw.). Beim Spielen beginnt das Kind auch Erlebnisse und Situationen zu verarbeiten und Verhaltensmuster von Erwachsenen und der Gesellschaft einzuüben. Im Spiel begreift es die Welt und das mit allen Sinnen – Ihr Kind bildet sich. Auch pädagogische Angebote sind wichtig und dann qualitätsvoll, wenn sie sich im Spiel der Kinder wiederfinden und sich aus den Interessen der Kinder entwickeln.

Spielt mein Kind von Anfang an?

Ja, das Spielen ist Ihrem Kind sozusagen in die Wiege bzw. den Bauch gelegt. Denn bereits im Mutterleib beginnt es, seine Umgebung spielerisch zu erkunden. Ihr Kind spielt, je nach Entwicklung, mit dem eigenen Körper und den daran vorhanden Gliedmaßen. Es spielt mit der Nabelschnur und es fängt an, sich zu bewegen und zu turnen. Dieses Spielverhalten setzt sich nach der Geburt weiter fort. Erst erkundet das Kind neugierig und spielerisch seine nahe Umgebung, später werden Spielgegenstände und die weitere Umgebung immer interessanter. Ein besonders wichtiger Punkt dabei ist natürlich die Bewegung, denn durch viele spielerische Bewegungsanreize, schafft man dem Kind, eine gute Basis für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung.

Wie sieht das Spiel in der Krippe aus?

Wie oben bereits genannt ist das Spiel für Ihr Kind sehr wichtig und es gehört zum Alltag wie alle anderen Bedürfnisse auch. Spielen bedeutet lernen und aus diesem Grund nimmt das Spielen einen sehr hohen Stellenwert in unserer Krippe ein. Wir bieten den Kindern in unserer Gruppe vielfältige Spiel- / Erfahrungsmöglichkeiten:

  • durch abwechslungsreiches, den Bedürfnissen angepasstes Spielmaterial
  • durch viel Freispielzeit, um selbstständig erkunden und erforschen zu können
  • die Spielgegenstände sind für den Entwicklungsstand der Kinder angepasst
  • durch viel Alltags- / Konstruktionsmaterial
  • durch eine abwechslungsreiche, wohl überlegte und den Bedürfnissen der Kinder angepasste Raumgestaltung, die auch veränderbar ist
  • durch qualifizierte Fachkräfte
  • durch vielfältige Spiel- / und Entwicklungsanregungen
  • durch viel Kommunikation
  • durch Bücher und CD
  • durch gezielte pädagogische Angebote
  • viele Sinneserfahrungen
  • durch Ausflüge und Spielen im Freien

Sprachliche Bildung und Förderung

Warum Sprache und Sprachförderung wichtig ist:

„Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und sie ist eine wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg, für eine volle Teilhabe am gesellschaftlichen / kulturellen Leben.“

Warum ist Sprache wichtig:

  • Sprache ist wichtig zur Kontaktaufnahme, sie ist eine Schlüsselqualifikation zur Erschließung der Welt
  • Zum Benennen von Bedürfnissen
  • Zum Ausdrücken von Gefühlen
  • Sprache ist da um sich mitzuteilen, ein Teil von einem Miteinander zu sein, um soziale Kontakte zu knüpfen
  • Wahrgenommen zu werden, wer u. was bin ich
  • Lesen zu können
  • Das Kind tritt von Anfang an mit seiner Umwelt in Kontakt, Kommunikation und Beziehung. Die ersten Lebensjahre haben eine große Bedeutung. Hier werden bereits die wichtigsten Grundlagen für die Sprachentwicklung und Sprachkompetenz gelegt.
  • Sprache bedeutet auch Interesse an Äußerungen anderer und die Fähigkeit zuzuhören

     Wie lernen Kinder Sprache?

    • Kinder lernen Sprache immer in Beziehung zu einem Gegenüber
    • Sie lernen ganzheitlich und mit allen Sinnen und durch Erfahrung
    • Kinder lernen vom Vorbild (Eltern, Geschwister, Oma, Erzieher,…)
    • Sie lernen besonders gut, wenn angenehme Gefühle dabei sind. Wenn ihre Lebenswelt, ihre Interessen berücksichtigt werden und wenn sie möglichst viele frühzeitige Sprachanregungen bekommen

    Warum Sprachförderung wichtig ist:

    • Viele frühzeitige Sprachanregungen sind wichtig, um Interesse und Neugier am gemeinsamen Kommunizieren zu wecken und sich auszutauschen
    • Um Gefühle und Bedürfnisse zu benennen und um diesen Ausdruck zu verleihen
    • Um miteinander in Kontakt zu treten sowohl mit gleichaltrigen, als auch mit Erwachsenen
    • Um bestmögliche Voraussetzungen für die weitere Entwicklung des Kindes zu erzielen
    • Für die bestmöglichen Voraussetzungen in Schule, Beruf und der Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben

    Wie ermöglichen wir eine anregende Sprach- und Sprechkultur?

    Ziele für die Sprachförderung in der Krippe:

    • Wir holen das Kind da ab, wo es in seiner Sprachentwicklung steht
    • Wir wollen Ihrem Kind sowohl vielseitige als auch anregende Sprachanlässe geben und so Sprachsituationen schaffen
    • Wir unterstützen und fördern die Kinder in ihrer Kommunikation untereinander, aber auch jedes einzelne Kind in seiner Kommunikation mit anderen
    • Wir wollen den Kindern Spaß an der Sprache vermitteln
    • Wir sind Sprachvorbilder
    • Ihr Kind soll bei uns seinen Wortschatz erweitern und gefördert werden im erlernen neuer Wörter
    • Wir unterstützen die Kinder in Konflikten und bieten sprachliche Lösungsmöglichkeiten an
    • Die Kinder sollen lernen eigene Gefühle und Bedürfnisse in Worte zu fassen, diese zu benennen oder nein zu sagen

    Bewegungserziehung und -förderung

    Warum ist Bewegung so wichtig?

    Die Bewegungserziehung ist ein weiterer ganz wichtiger Bereich für die Kinder, denn Kinder lernen über und durch Bewegung. Schon im Mutterleib macht Ihr Kind als Baby die ersten wichtigen Bewegungserfahrungen. Es wird getragen, gewiegt und geschaukelt, dadurch wird schon im Bauch der Gleichgewichtssinn, das Vestibulärsystem geschult. Mit zunehmenden Heranwachsen beginnt das Kind im Bauch zu turnen, es dreht sich und bewegt die Gliedmaßen. Nach der Geburt beginnt das Kind seinen Körper zu erfahren und zu erproben, es setzt die im Bauch erlernten Bewegungen reflexhaft um und erlernt viele weitere Funktionen dazu. Durch interessantes Spielzeug, das Bewegungsanreize bietet und das Kind neugierig macht, wird es motiviert, die Spielgegenstände zu erforschen. Es kommt so in Bewegung und wird zu neuen Bewegungsabläufen animiert. In der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres, entwickelt das Kind die Fähigkeit, sich alleine fortzubewegen. Die Kinder rollen, rutschen, sitzen, krabbeln und dann beginnt das Laufen. Haben sie die ersten Schritte getan, erschließt sich den Kindern eine ganz andere Perspektive der Welt und sie bekommen neue vielschichtige Eindrücke und Bewegungsanreize. Bewegung ist wichtig zur Gesunderhaltung von Körper und Geist. Gerade im Kleinkindalter sind Bewegungs- und Sinneserfahrungen besonders wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Kinder wollen die Umwelt aktiv entdecken und erforschen. Deshalb spielt Bewegung auch eine besondere Rolle in unserer Krippengruppe.

    Umsetzung / Förderung:

    • Wir bieten vielfältige Bewegungsanreize durch unterschiedliche Ebenen, verschiedene Bodenbeläge, Bälle, Krippenfahrzeuge
    • Vielfältige Angebote zur Förderung der Grob- /Feinmotorik durch gezielte und freie Angebote im Spiel, z.B. feinmotorische Erfahrungen durch malen, kneten, schneiden, matschen, Kisten ein- und ausräumen, Steckspielen, Montessori Material, etc.
    • Wir unterstützen die Kinder in ihrer Bewegungsentwicklung, helfen erlernte Bewegungen zu festigen und regen neue Bewegungsabläufe an
    • Essen mit Löffel und Gabel
    • Wir bieten den Kindern Raum und Gelegenheit, den eigenen Körper zu erproben und zu entdecken
    • Wir regen die Kinder zur Eigenaktivität an
    • Viele verschiedene Angebote, um dem Körper Möglichkeit zum freien Bewegen zu geben
    • Wir bieten viele Möglichkeiten zum Steigen und Klettern
    • Beim Aufenthalt im Freien zum Schwingen, Schaukeln, Krabbeln, Springen, Laufen, unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und Fahrzeuge fahren
    • Körper- und Sinnes Erfahrungen
    • Bewegungs- und Kreisspiele
    • Wir gehen viel in die Natur, dort können die Kinder viele verschiedene Erfahrungen sammeln
    • Wir machen verschiedene Spiele zur Körperwahrnehmung
    • Spielen Kreis-, Sing- und Bewegungsspiele
    • Singen, klatschen, stampfen
    • Wir setzen Instrumente und die Klangschale ein
    • Wir haben eine große und eine kleine Kugelbahn
    • Wir machen Wasserspiele und Planschaktionen
    • Wir lernen verschiedene Materialien kennen
    • Wir haben verschiedene Naturmaterialien zum erforschen und umfüllen, je nach Jahreszeit
    • Wir haben verschiedene Spiegel
    • Wir kneten mit Ton oder Knetgummi
    • Wir arbeiten mit verschiedener Farbe
    • Die Kinder dürfen von unserem Obst- und Gemüseteller essen und machen so die unterschiedlichsten, neuen Geschmackserfahrungen
    • Wir haben viele verschiedene Tücher, Fühlsäckchen und Massagebälle
    • Wir spielen im Sand und schaukeln
    • Wir haben ein Bällebad, Fühlbäder
    • Sinneserfahrungen durch Körperpflege
    • Tastspiele

    die Freude an musikalischer Betätigung wecken und fördern. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich selbst und ihre Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Dabei möchten wir, dass sie unterschiedlichste Materialen und Darbietungsformen kennenlernen, um ihre Sinne, Emotionen, Fantasie und Kreativität anzuregen.

    Räume

    Raumkonzept

    Unter einem Raumkonzept versteht man, eine wohlüberlegte und Zweckmäßig durchdacht Planung von Räumen, um funktional auf die sich darin befindlichen Personen einzuwirken. So werden verschiedenste Prozesse in Gang gesetzt. Im Bezug auf die Krippe, soll der Raum viele verschiedene Funktionen erfüllen, damit Ihr Kind in positiver, ansprechender Atmosphäre leben und lernen kann.

    Bedeutung von Räumen

    Der Gruppenraum unserer Krippengruppe ist so gestaltet, dass er ansprechend ist und die Kinder durch verschiedene gezielte Bereiche zum selbstständigen Tun aktiviert, sowie viele verschiedene Bildungsprozesse anregt. Unser Raum bietet Aktions- und Ruhebereiche. Unser Ziel ist es, dass sich die Kinder wohl und geborgen fühlen und so in einer angenehmen Atmosphäre lernen können. Durch die verschiedene Bereiche, den sogenannten Funktionsecken, erlangt unser Raum Struktur. Durch ein übersichtliches, gleichbleibendes Ordnungssystem und eine klare Zuordnung von bestimmten Materialien in den verschiedenen Bereichen erhält der Raum Klarheit. Die Kinder können so lernen, eigenständig zuzuordnen und aufzuräumen. Sie behalten die Übersicht und lernen sich zu orientieren.

    Gestaltung einzelner Bereiche

    Unser Gruppenraum ist für eine Altersstufe von einem halben Jahr bis zu drei Jahren ausgelegt und in folgende verschieden gestaltete Bereiche, unterteilt:

    Puppenecke/ Rollenspielecke

    Die Puppenecke ist von mehreren Seiten frei zugänglich und gut erreichbar. An einer variable veränderbaren Lochwand befinden sich der Herd, die Spüle, etc. Zusätzlich stehen Stoffpuppen, Puppenwagen, Puppenbett und Rollenspielmaterialine zur Verfügung.

    Dadurch können die Kinder vielfältige Sinnes- und Lernerfahrungen machen.

    Bau- und Konstruktionsecke:

    Unsere Bauecke ist mit niedrigen, rollbaren Möbeln umgeben. In der Bauecke befindet sich ein großer Teppich und verschiedenes

    Schlafraum:

    Der Schlafraum befindet sich in einem extra Raum, gleich neben dem Gruppenraum. Er ist mit Schlafkörbchen und Kindermatratzen ausgestattet. Jedes Kind hat sein eigenes Bett und Bettzeug. Schlafsäcke werden von zu Hause mitgebracht. Ebenfalls Kuscheltiere oder Schmusedecken. Diese benötigen die Kinder gerade am Anfang in der Eingewöhnungszeit, um etwas Vertrautes mit eigenem Geruch zum festhalten und geborgen fühlen zu haben. Der Schlafraum wird sowohl am Vormittag zum Schlafen einzelner Kinder als auch zum gemeinsamen Mittagsschlaf verwendet.  

    Essbereich:

    In unserem Gruppenraum befindet sich auch der gemeinsame Essbereich

    Die Tische und die Stühle sind in der Höhe

    sind dem Alter der Kinder entsprechend angepasst. Hochstühle (Trip Trap) stehen für jedes Kind zur Verfügung. 

    Wasch- und Wickelraum:

    Der Waschraum befindet sich direkt gegenüber dem Gruppenraum. Er ist ausgestattet mit drei Kindertoiletten, zwei Waschmöglichkeiten und im einen Nebenraum befindet sich die Wickelanlage mit 2 Wickelmöglichkeiten. Jedes Kind hat seine eigene Schublade. Dort werden die individuellen Wickelutensilien verstaut.

    Flur und Garderobenbereich:

    Im Garderobenbereich hat jedes Kind seinen eigenen Platz, an dem es sich an und ausziehen kann. Weiterhin dient der Flur als Bewegungsraum. Es stehen große und kleine Baukissen für eine Bewegungsbaustelle zur Verfügung. Auch Krippenfahrzeuge stehen zum und fahren bereit.

    Bilder oder andere Kreative Dinge werden an der Wand in der Garderobe ausgestellt. Ebenfalls befindet sich eine Pinnwand und die Elternpost im Flur.

    Nachwort:

    Diese Konzeption beinhaltet die wesentlichen Punkte, die Eltern in ihrer Entscheidung „In welche Kita geht mein Kind?“ unterstützen sollen.

    Konzept Krippe

    Konzept  Sprachkita

    KONZEPT Sprachkita

    Was ist eine Sprachkita?

    Eine Sprachkita legt besonderen Wert auf sprachliche Bildung im Kita- Alltag.

    In diesen SprachKitas arbeitet eine zusätzliche Fachkraft für sprachliche Bildung.

    Sie wird im Rahmen des Bundesprogramms „Sprachkita“ fachlich begleitet.

    Was macht die zusätzliche Fachkraft für sprachliche Bildung?

    Die zusätzliche Fachkraft berät, begleitet und unterstützt das Kita Team in den drei Schwerpunktbereichen:

    • Alltagsintegrierte sprachliche Bildung
    • Inklusive Pädagogik
    • Zusammenarbeit mit den Familien

    Sie zeigt dem pädagogischem Personal, zb wie sie die sprachliche Entwicklung von Kindern beobachten und dokumentieren können.

    Die Beobachtung bietet eine gute und wichtige Grundlage für Gespräche mit den Eltern über die Fortschritte ihres Kindes.

    Sie zeigt dem Team auch, wie es die Sprache in vielen alltäglichen Handlungen anregen kann, dass die Vielfalt der Kinder viele Sprachanlässe eröffnet und eine Bereicherung ist.

    Wir im Familienzentrum Mikado möchten: 

    • Die Sprachfreude der Kinder wecken und stärken indem wir aktiv zuhören und Interesse am Kind und seinen Bedürfnissen haben
    • Dass Kinder die Lust am Dialog entdecken, indem wir offenen Fragen stellen und uns Zeit für das Kind nehmen
    • Durch das sprachliche Vorbild der Erwachsenen, die kindliche Sprachentwicklung stärken, indem wir langsam und deutlich sowie in vollständigen und richtigen Sätzen sprechen. 

    Alltagsintegrierte Sprachliche Bildung von 1- 6-Jährigen Kindern 

    Der Spracherwerb findet überwiegend im Alltag statt.

    In Alltäglichen Aktivitäten werden das Gespräch und der Dialog zum Kind gesucht.

    Täglich, im Morgenkreis, findet ein Austausch statt.

    Die Kinder erzählen, von Erlebnissen und erfahren von den Erziehern, was an dem Tag in der Kita passiert.

    Der Kreis der Krippe, passt sich der individuellen Entwicklung der Kinder an, gerade zu Beginn des Kita Jahres, in der Eingewöhnung, verständigen sich die Kinder Non- Verbal oder beginnen gerade mit dem aktiven Sprechen.

    Darauf gehen die Krippenerzieher ein.

    Ein fester Bestandteil der Kinder, außer der Krippe, ist der Kalender.

    Die Kinder lernen hierbei spielerisch die Wochentage, Monate, Jahreszeiten und Zahlen.

    Außerdem werden die Kinder spielerisch mit der Schriftsprache vertraut gemacht.

    So wird täglich der Name eines Kindes gezogen, das den Kalender stellen darf-

    Den Kindern wird der Name des Kindes gezeigt.

    So erkennen auch jüngere Kinder ihren Namen nach einiger Zeit.

    In Anlehnung an das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ führen wir mit den Kindern regelmäßig spielerische Übungen zur phonologischen Bewusstheit durch.

    Hierbei werden Lauschspiele, Reime, Übungen zu Silben, Wörtern, Sätzen sowie verschiedene Lautübungen angeboten.

    All diese Fähigkeiten sind Vorausläuferfähigkeiten für den Schriftspracherwerb.

    Übungen zur phonologischen Bewusstheit fließen aber auch mit in die alltägliche Arbeit ein.

    So klatschen wir unsere Namen oder andere Wörter.

    Zur Stärkung der orofazialen Muskulatur und zur Verbesserung der Artikulation machen wir Mundmotorikgeschichten und zeigen den Kindern die korrekte Zungenruhelage, um späteren falschen Schluckmustern vorzubeugen.

    Die Förderung von sprachlichen Handlungsmustern und Dialogen findet in Rollenspielen, alltagsbezogenen Aktivitäten sowie in Erzählungen und Beschreibungen statt.

    Bei einem Memory Spiel wird benannt was auf der Karte zu sehen ist und dieses Wort möglichst in Silben geklatscht.

    Hat das Kind oder der Erwachsene ein Paar, so benennt er gleich den Plural.

    Hierbei werden gleich 3 verschiedene sprachliche Ebenen gefördert.

    Die Selbstdarstellung und der Ausdruck von Gefühlen, Erfahrungen und Gedanken werden in Geschichten und Spielen zum Körperausdruck gebracht und zu bestimmten Projekten gefördert.

    Alltagsintegrierte sprachliche Bildung wendet sich an alle Kinder.

    Möglichst viele alltägliche Handlungen sollen sprachlich begleitet werden, zb beim Essen, Spielen, Wickeln…um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung anzuregen.

     Wir als Pädagogen sind uns unserer Rolle als Sprachvorbild bewusst und reflektieren unsere Ausdrucksfähigkeit und unser Dialogverhalten regelmäßig.

    Wir wenden verschiedene Modellierungstechniken an, wie das korrektives Feedback (Falsch gesagtes korrekt betont wiedergeben).

    Wir nehmen Aussagen der Kinder auf und erweitern sie,

     „Da, Auto “- „ Genau, da ist ein rotes Auto.

    Es fährt auf der Strasse“.

    Wir stellen offene Fragen.

    Entwicklung und Dokumentation

    Die meisten Beobachtungen finden im Freispiel statt.

    Dazu machen wir kurze Notizen, damit diese nicht verloren gehen oder in Vergessenheit geraten.

    Für ein Entwicklungsgespräch werden diese dann zusammengefasst und im Gruppenteam ausgewertet.

    Wir verwenden zur Feststellung des allgemeinen Entwicklungsstandes den Beobachtungsbogen „BASIK „, der alle Entwicklungsbereiche grob abdeckt und zeigt, in welchem Bereich genauer geschaut werden sollte.

    Mehrsprachigkeit

    Es ist uns wichtig, gleich beim Aufnahmegespräch zu erfahren, ob ein Kind mehrsprachig aufwächst.

    Viele Eltern sind unsicher, in welcher Sprache sie mit ihrem Kind sprechen sollen und vermischen teilweise die Sprachen. Deshalb ist es uns wichtig, den Eltern Tipps zum Umgang mit Mehrsprachigkeit zu geben und die Sprachen nach Personen und Situationen zu trennen.

    Hierfür bekommen die Eltern Flyer, die auch in mehreren Sprachen übersetzt sind.

    Des Weiteren haben wir einen Fragebogen erstellt, der mit den Eltern zusammen durchgesprochen wird.

    Die Eltern sollen den sprachlichen Entwicklungsstand ihres Kindes in der Muttersprache einschätzen, denn dies ist die Basis für den Zweitspracherwerb, und entscheidend ist, dass das Kind in einer Sprache ein gutes Fundament hat.

    Inklusive Pädagogik

    Jedes Kind soll mit seinen Stärken, Schwächen, seinem persönlichen kulturellen Hintergrund, seiner individuellen Persönlichkeit sowie seiner gesundheitlichen Situation willkommen geheißen werden.

    Denn Vielfalt ist eine Bereicherung und es ist normal verschieden zu sein!

    Kein Kind sollte befürchten müssen ausgeschlossen zu werden.

    Jeder Mitarbeiter unserer Einrichtung setzt sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung ein.

    Außerdem reflektiert jeder Mitarbeiter seinen Sprachgebrauch.

    Wir möchten eine inklusive Sprache in unserer Einrichtung haben, d.h. eine respektvolle Sprache. 

    Zusammenarbeit mit Familien

    Um den Eltern unsere Arbeit transparent zu machen, werden alle bisher erarbeiteten Themen mit kurzen Erläuterungen dargestellt, sei es als Elternbrief, Aushang oder an der Infowand „Sprachkita“.

    Erziehungspartnerschaft ist uns wichtig.

    Wir möchten mit den Eltern den Blickwinkel gemeinsam den Kindern zuwenden.

    Deshalb finden beim Bringen Tür/ Angel Gespräche statt, ebenso beim Abholen.

    Es gibt regelmäßige Entwicklungsgespräche, Elternsprechtage und Gespräche bei Bedarf.

    Bei der Aufnahme des Kindes lernen die Eltern und Kinder die Einrichtung und das Personal kennen.

    Vorher gibt es einen Tag der offenen Tür, auch dort können sich Eltern und Kinder das Familienzentrum anschauen und sich ggf. schon für unsere Einrichtung entscheiden.

    Dort erhalten die Eltern alle wichtigen Informationen in Kurzform- ausführlicher dann bei den Anmelde und Aufnahmegesprächen und dem Neu- Eltern Abend.

     Das Familienzentrum bietet verschiedene Elterncafes an.

    Bei einigen Cafes können die Eltern im Vorfeld wünsche zu Themen äußern.

    Des Weiteren gibt es Vorträge zu verschiedenen Themen mit externen Fachleuten an.

    Um unsere Arbeit stetig zu verbessern und die Anliegen und Wünsche der Eltern zu erfahren, führen wir Elternumfragen durch.

    Das Familienzentrum hat einen Elternrat, der jährlich neu gewählt wird.

    Dieser trifft sich monatlich mit der Leitung um Belange, Projekte und Aktionen die die Einrichtung betreffen, zu besprechen.

    In Familienzentrum gibt es Lesepaten.

    Wöchentlich kommt Frau B. die So genannte und von den Kindern hoch geschätzte „Leseoma“ zu uns und liest den Kindern vor, dabei nutzt sie das Angebot von Büchern

    aus der hauseigenen Bücherei oder hat selbst ausgewählte Bücher aus der Stadtbücherei dabei.

    In Unregelmäßigen Abständen, gern zu Festen oder dem Weihnachtsbasar, liest ein Vater den Kindern vor.

    Im Zuge der Sprachkita möchten wir und werden es auch als Angebot installieren, das Eltern den Kindern Bücher und Geschichten in ihren Muttersprachen vorlesen.

    Uns ist es wichtig, dass Kinder neue Sprachen und Sprachmelodien kennen lernen

    und so vielleicht ein erstes Interesse an neuen Sprachen entwickeln.

    Zudem schätzen wird unter anderem so die Muttersprachen unserer Eltern.

    Auch bietet das Familienzentrum Vater- Kind Leseabende an, bei denen es in erster Linie darum geht, das das Kind Zeit mit seinem Vater verbringt, was bei manchen Vätern schwierig ist, aufgrund der zeitlichen Inanspruchnahme durch den Beruf.

    Sprachordner

    Die Einrichtung verfügt über einen Sprachordner, bzw. einen Schrank, in dem Bücher, Broschüren Artikel, erarbeitete Themen gelagert sind und jedem Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

    Des Weiteren gibt es für das Team regelmäßige Teamstunden, in denen das Team Themen zur Sprachkita erarbeitet oder bearbeitet.

    Diese werden vom Tandemteam der Sprachkita (Leitung und Sprachfachkraft) vorbereitet und durchgeführt.

    Ende offen…

    Da wir noch mitten im Projekt sind, wird sowohl der Teil „Sprachkita“ als auch andere Themen, wie der Punkt „Literaturkita“ in unsere Konzeption eingepflegt, bzw. überprüft und weiterentwickelt.

    Es ist uns wichtig, uns mit den Kindern und den Eltern weiter zu entwickeln, aktiv und lernend zu bleiben.

    Auch möchten wir, die neusten Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft in unsere Arbeit einfließen lassen und somit wird unsere Konzeption niemals wirklich fertig sein.